Deutsche Bahn AG will den „Knoten Bremen“ ausbauen
Der Saal des sozialen Friedensdienstes hätte durchaus größer sein dürfen -mehr als 80 Personen, Beirätsvertreter aus vielen Stadtteilen, Vertreter von Bürgerinitiativen gleicher Ziele, Anwohner und Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft wohnten der Gründungsveranstaltung einer Bürgerinitiative gegen Bahnlärm am 16.09.2010 bei.
Erläutert wurden technische, rechtliche und nicht zuletzt politische Aspekte der Problematik. In sehr sachkundigen Vorträgen und engagierten Beiträgen machten Bürgerinnen und Bürger ihrem Unmut Luft und beschlossen ihre Ziele nachhaltig zu verfolgen!
Eine Umrüstung der vorhanden Technik bzw. der technischen Ausstattung, Geschwindigkeitsbegrenzungen und bauliche Aspekte bildeten Schwerpunkte der Veranstaltung.
Sehr deutlich wurde auch dieser Sachverhalt: Wesentliche Verbesserungen sind nur durch Korrekturen an Gesetzen möglich.
Da gibt diese Pressemeldung schon mal Rückenwind: „Länder wollen Lärm an Eisenbahnstrecken verringern!“ Der Bundesrat beschliesst am 24.09.2010 der Untätigkeit der schwarz-gelben Regierung zu beenden.
Festgestellt wurde:
- Die Bevölkerung empfindet den Bahnlärm zunehmend als Belastung.
- Verbesserungen in diesem Bereich sind dringlich.
- Die positive Akzeptanz der Deutschen Bahnen ist gefährdet.
Der Vorschlag des Bundesrates zielt klar auf die technische Verbesserung der Waggons. Er stellt einen Bonus von 1,1 Cent pro Achse sowie Kilometer in Aussicht, wenn die Waggons die Lärmgrenzwerte der entsprechenden europäischen Norm einhalten. Und das ab Dezember diesen Jahres!
Nun ist die Bundesregierung an der Reihe, entsprechende Verordnungen zu erlassen.
Der Ortsverein Schwachhausen Süd/Ost ist an diesem Thema dran. Entsprechende Beschlüsse der Bremischen Bürgerschaft werden von uns unterstützt.
Klarer Arbeitsauftrag an die Bundesregierung
Festzuhalten bleibt: Der Bund – und somit die aktuelle Regierung – ist aufgefordert zu handeln. Leider hat diesen Problem eine europäische Dimension. So werden die Güterwagen zwischen den Bahngesellschaften ausgetauscht. Leise Güterwagen der Bundesbahn fahren so also durch Europa, und laute durch Deutschland. Die Bundesregierung ist also aufgefordert hier tätig zu werden.
Stefan Pastoor
Rainer Hamann
SPD Ortsverein Schwachhausen Süd/Ost
Ich begrüße als Bahnanwohnerin Ihre Initiative, sich für die technische Umrüstung der Waggons zur aktiven Lärmverminderung einzusetzen. Grundsätzlich bin ich sehr bahnfreundlich, sehe jedoch die zunehmende Lärmbelästigung durch das geplante zusätzliche Verkehrsaufkommen als sehr problematisch an. Hinzu kommt aber noch die Tatsache, dass von den überalterten Wagen und die viel zu hohen Geschwindigkeiten Gefahren ausgehen, die man sich gar nicht ausmalen mag und die ja leider auch schon Realität wurden, wie z.B. die furchtbare Explosion in Italien. M. E. ist auch darüber nachzudenken, ob es wirklich vertretbar ist, Güter in diesem Ausmaß mitten durch eine Stadt zu leiten. Eine Verlagerung auf andere Strecken oder zumindest eine Verteilung auf mehrere Wege muss das Ziel sein.